Am 27. Juni 2007 gab es in Magdeburg einen Überfall auf die vom ‚Antifa Infoportal Magdeburg’ (AIP) organisierte Veranstaltung „Zur Kritik des Antisemitismus und Antiamerikanismus. Solidarität mit Israel.“ Dieser Überfall fand aber keineswegs, wie die meisten vermuten würden, durch Nazis, sondern durch vermeintlich linke, antiimperialistische Personen der ‚Gruppe Internationale Solidarität Magdeburg’(GIS), der ‚Autonomen Antifa Magdeburg’, der ‚Frauengruppe Magdeburg’ und deren Umfeld statt. Außerdem war nach Zeug_innenberichten eine Person der ‚Antinationalen Neuköllner Antifa’ (A.N.N.A) an dem Überfall beteiligt.
Nach anfänglichen Beleidigungen gingen die Angreifer_innen dazu über die Besucher_innen und Organisator_innen der Veranstaltung durch Fußtritte und Schläge körperlich zu attackieren. Zusätzlich setzten sie Reizgas gegen Personen ein und warfen zwei Fensterscheiben zu Bruch. Das ‚Antifa Infoportal Magdeburg’ (AIP) schreibt hierzu: „Betrachtet man die Sachlage ganz nüchtern müssen wir leider feststellen, dass ein Angriff durch militante Neonazis nicht schlimmer hätte aussehen können. Zum einen haben die TäterInnen bei ihrem Angriff die massive Schädigung von Menschen billigend in Kauf genommen und zum anderen auch nicht davor zurück geschreckt eine Lokalität wie das Eine-Welt-Haus zu demolieren.“
Dieser Überfall steht leider in einer ganzen Reihe von Beleidigungen, Sachbeschädigungen und Angriffen gegen israelsolidarische Antifaschist_innen in Magdeburg und stellt sogleich einen vorläufigen Höhepunkt dar. Dieser Zustand darf von einer emanzipatorischen Linken nicht einfach hingenommen werden und auch nicht als interne Streitigkeit der Magdeburger Szene abgetan werden. Zeigen doch auch Vorfälle in anderen Städten wie sehr sich große Teile der Linken immer noch weigern mit Antisemitismus und Antizionismus angemessen auseinander zu setzen, sie klipp und klar zu verurteilen und eine entsprechende Praxis folgen zu lassen. Allzu häufig werden Menschen, die der Linken ihren ‚eigenen’ Antisemitismus aufzeigen und sich solidarisch zu Israel bekennen, als Nestbeschmutzer_innen und reaktionäre Staatsfetischist_innen beschimpft. Genauso wie dies eine Person der ‚Gruppe Internationale Solidarität Magdeburg’ (GIS) im Interview mit der ‚Jungen Welt’ ein paar Tage nach dem Übergriff macht. Was natürlich auch ein Mittel ist, um von sich selber abzulenken.
Deshalb ist es von enormer Wichtigkeit sich weiterhin gegen Antisemitismus und Antizionismus zu engagieren, der Linken ihre Fehler aufzuzeigen und sich auch nicht von irgendwelchen Schläger_innenbanden, egal ob rechten oder vermeintlich linken, einschüchtern zu lassen.
Wir solidarisieren uns durch dieses Schreiben mit den Geschädigten des Überfalls und der Arbeit des ‚Antifa Infoportal Magdeburg’ (AIP). Darüber hinaus fordern wir alle, sich als emanzipatorisch verstehenden Gruppen und Personen auf, jegliche Zusammenarbeit und Unterstützung der ‚Gruppe Internationale Solidarität Magdeburg’ (GIS), der ‚Autonomen Antifa Magdeburg’ und der ‚Frauengruppe Magdeburg’ sofort einzustellen. Von der ‚Antinationalen Neuköllner Antifa’ (A.N.N.A.) erwarten wir eine Stellungnahme und den Ausschluss der am Überfall beteiligten Person.
Antifaschistische Aktion Osnabrück [AAOS] im August 2007
Nähere Infos gibt es auf der Homepage des ‚Antifa Infoportal Magdeburg’, unter: http://antifainfoportal.an.ohost.de