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2002

19. Januar 2002 | NPD-Infotisch in Bramsche
Die NPD und die Kameradschaft Teutoburger Wald führen geschützt von einem Großaufgebot der Polizei ihren Stand durch. Den Demon­strant_innen ist es nicht möglich näher als 50 Meter an den Stand heran­zukommen.

02. Februar 2002 | Osnabrücker Nazis beteiligen sich am Aufmarsch gegen die wiedereröffnete Ausstellung „Vernichtungskrieg – Verbrechen der Wehrmacht 1941-1944“ in Bielefeld. 

09. Februar 2002 | Krawalle am Ossensamstag
30 bis 40 Faschist_innen feiern und pöbeln am Harmannsbrunnen in Osnabrück. Die, die sich daran stören sind Jugendliche aus der Punkszene, worauf es zu Auseinandersetzungen kommt. Daraufhin werden die Nazigegner_innen eingekesselt und der Großteil von ihnen wird in Gewahrsam genommen.

23. Februar 2002 | Nazi-Infotisch in Lengerich
An diesem Tag können die Nazis weitgehend unbehelligt ihre faschistische Propaganda in Lengerich verteilen. Lediglich die örtliche Juso*-Gruppe protestiert.

23. März 2002 | NPD-Infotisch in Osnabrück
Die NPD führt gemeinsam mit dem Nationalen Widerstand Osnabrücker Land (wie die Kameradschaft Teutoburger Wald inzwischen heißt) einen Infostand in der Osnabrücker Innenstadt durch. Ca. 25 Nazis verteilen zwei Stunden lang ihre Propaganda unter dem Schutz von zwei Hundert-schaften der Polizei. Trotz Eier- und eines Farbbeutelwurfes, sowie des Versuchs von ca. 15 Antifaschist_innen an den Stand zu gelangen, wobei neun von ihnen in Gewahrsam genommen werden, und trotz konti­nuierlichen Protestes, nimmt die Bevölkerung, die an diesem Samstag zahlreich durch die Konsumzone Osnabrücks flaniert, keinen Anstoß an dem Geschehen. Zum reibungslosen Ablauf des Standes tragen auch die Osnabrücker Stadtwerke bei, die den Nazis eine kostenlose Ausreise aus der Innenstadt gewährleisten und dafür anderen Bürger_innen den Einstieg in den entsprechenden Linienbus verweigern. Auch an diesem Tag sind wieder überregional bekannte „Nazigrößen“ an dem Stand der Osna­brücker Faschisten anzutreffen, wie das ehemalige Mitglied der inzwischen verbotenen Wiking-Jugend Matthias Ries.

20. April 2002 | NPD/NWOSL*-Infostand in Bad Iburg
Am Geburtstag Adolf Hitlers melden Osnabrücker Nazis in Bad Iburg und Lengerich Infostände an. In Bad Iburg können sie ihren Stand nahezu unbehelligt durchführen, da die Polizei im Vorfeld Antifaschist_innen abfängt, festhält, erkennungsdienstlich behandelt, ihre Autos durchsucht und ihnen Platzverweise erteilt. Doch der geplante Stand in Lengerich kann aufgrund massiven Protestes der Öffentlichkeit von ca. 300 Menschen, die den für den Infostand vorgesehenen Platz besetzen, nicht durchgeführt werden. Die Polizei versucht die Demonstrierenden durch zahllose Schikanen und Kontrollen einzuschüchtern und filmt sie durchgehend ab. Im Anschluss daran entwickelt sich aus der Menge der aufgebrachten Protestierenden eine spontane Anti-Nazidemonstration.

01. Mai 2002 

  • Osnabrücker Faschist_innen beteiligen sich an bundesweiten Naziaufmärschen. Dorthin werden sie mit der freundlichen Unter­stützung von dem Busunternehmen Eurostar-Touristik-Bramsche be­fördert.
  • Nazis pöbeln in der Gedenkstätte Gestapo Keller im Schloss von Osnabrück.

25. Mai 2002 | NPD-Infostand in Haste
Unter massivem Polizeischutz können Mitglieder der NPD und des Nationalen Widerstandes Osnabrücker Land fast ungestört ihren Stand in Haste abhalten. Unter anderem konfisziert die Polizei ein Paket Mehl und ein Päckchen Hefe von einem Gegendemonstranten, wodurch das abendliche Brotbacken erfolgreich deeskaliert wird.

25./26. Mai 2002 | Sachbeschädigung an der Alten Münze
Am Wochenende des 25./26. wird eine Fensterscheibe des Infoladens eingeschlagen und ein Poster, auf dem bundesweit bekannte Nazikader abgebildet sind, zerstört.

15. Juni 2002 | NPD-Infostand in Amelsbüren
Die NPD-Osnabrück und der NWOSL unterstützen die NPD-Münster bei ihrem Infostand in dem Vorort Amelsbüren. Die ca. 20 Nazis können geschützt von einer Hundertschaft der Polizei ihren Infostand abhalten, während ungefähr 70 Gegendemonstrant_innen lauthals ihrem Ärger Luft machen.

30. Juni 2002 | Schwenken der Reichskriegs-Gösch
Nachdem die deutsche Nationalmannschaft Vizeweltmeister geworden ist, fahren Mitglieder_innen des NWOSL und des NPD-Kreisverbandes unter schwenken der Kriegsschiffsflagge des Deutschen Reichs zum Neumarkt, um dieses Ereignis zu feiern. Allerdings werden sie von der Polizei gestoppt und nach einer kurzen Rangelei wird ein Mitglied des NWOSL zum Kollegienwall abgeführt.

12. Juli 2002 | Angriff auf Wagenplatz
An diesem Abend findet eine Geburtstagsparty im Jugendzentrum Ziegenbrink statt, dessen Veranstalter ein bekannter Nazi aus Hasbergen ist. So befindet sich eine Vielzahl von Nazis und rechten Hooligans unter den Gästen. Diese greifen den Wagenplatz an, der dort nach der Räumung des besetzten Hauses in der Kokschen Straße entstanden ist und als Vorläufer für das Autonome Zentrum dient. Drei von den Besucher_innen und Bewohner_innen des Wagenplatzes werden tätlich angegriffen, die Rechtsextremen können allerdings in Schach gehalten werden, bis die Polizei vor Ort eintrifft. Diese löst allerdings die Party nicht auf, weil angeblich nicht genug Beamt_innen bereitstehen. Die zynische Konsequenz des Angriffes: Der Wagenplatz wird auf Anordnung der Stadt an den Stadtrand umgesiedelt.

13. Juli 2002 | Übergriff auf Schützenfest
Nazis verletzen auf einem Schützenfest in Schledehausen einen Menschen russischer Herkunft.

27. Juli 2002 | Nazi-Flugblatt-Aktion
Nachdem die Mitglieder der NPD-Osnabrück/NWOSL in Wallenhorst kurz ihren Infostand aufbauen, fahren sie von Staatsschützern eskortiert größere Parkplätze in der Region ab und klemmen ihre Propaganda unter die Scheibenwischer der dort parkenden Autos. Als Protestierende bei der Beseitigung dieser Flugblätter auf die Nazis treffen, kommt es zu Auseinandersetzungen, wobei die Faschist_innen ein weiteres Mal, von Staatsschutz und anderen Polizisten geschützt, weitestgehend unbehelligt davonkommen.

17. August 2002 | Mitglieder des NWOSL beteiligen sich im bayrischen Wunsiedel an der Demonstration zum Gedenken des Hitler-Stellvertre-ters Rudolf Hess

31. August 2002 | Nazi-Aktivitäten beim Rock gegen Rechts in Bad Iburg
Im Vorfeld des Rock gegen Rechts in Bad Iburg haben sich für den Abend des 31. August bis zu 80 Nazis angemeldet. Darüber hinaus werden bereits Tage zuvor Plakate für den Rock gegen Rechts mit rechtsextremer Propaganda überklebt. Am frühen Abend ziehen Faschist_innen durch Bad Iburg und reißen Hinweisschilder ab. Am späten Abend laufen sie mit ca. zehn Leuten in unmittelbarer Nähe des Geländes auf dem Weg zur Veranstaltung auf, von wo sie abgewehrt werden können. Im Verlauf der Nacht werden Einzelpersonen und kleinere Gruppen von Nazis abgefangen und zusammengeschlagen.

20. September 2002 | Sachbeschädigung am Osnabrücker Infoladen
In der Nacht vom 20. auf den 21.9. beschmieren Nazis das Gebäude des Infoladens mit Naziparolen wie „Zecke verrecke“ und „Grußbotschaften“ an Zugehörige der linken Szene Osnabrücks.

21. September 2002 | Knüppelmarsch und Nazi-Party bei Melle
An diesem Tag versammeln sich Nazis aus Osnabrück sowie aus ganz NRW bei Melle um gemeinsam einen Orientierungsmarsch durchzuführen. Am Abend findet eine Party mit ca. 100 Nazis in der Gaststätte „Am grünen See“ statt.

20. – 22. September 2002 | Nazi-Übergriffe auf der Kirmes in Kloster Oesede
Das ganze Wochenende vom 20. bis 22.9.2002 hindurch kommt es auf der Oeseder Kirmes zu Pöbelein und Übergriffen von Nazis.

17. November 2002 | Nazis beteiligen sich am Volkstrauertag in Ochtrup
Mitglieder des NWOSL sowie des NPD-Kreisverbandes Osnabrück beteiligen sich in faschistischer Manier an der Gedenkveranstaltung zum Volkstrauertag in Ochtrup und legen einen eigenen Kranz nieder.

Ende November 2002 | „Bürgerinitiative gegen ein Autonomes Zentrum“
Ende November wird in verschiedenen Stadtteilen von Osnabrück eine Postwurfsendung verteilt, die mit „Bürgerinitiative gegen ein Autonomes Zentrum“ überschrieben ist. Darin werden die Aktivist_innen für ein autonomes, multikulturelles Jugendzentrum als Gewalttäter_innen stigma­tisiert, und diese Behauptung wird mit Demonstrationen für ein solches Zentrum, bzw. mit der Besetzung von leerstehenden Häusern begründet. Als Ende des Pamphlets wird die Parole „Volksgemeinschaft statt multikulti“ gestellt. Die Autoren dieses Machwerkes unterschreiben den Aufruf nicht. Allerdings outet sich der NWOSL in einer E-Mail an die verschiedenen Parteifraktionen der Stadt Osnabrück als Verfasser und droht mit einem Naziaufmarsch, falls der Jugendhilfeausschuss ein Zentrum bewilligen würde.