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1990-1991

Quelle: Alte Aufzeichnungen des Antifa-Cafés

Februar 1990
Verstärkte Sprühereien an den Schulen, z.B. in der Gesamtschule Schinkel. Dort wird „Tote Conny – Gute Conny“ und „Nazis an die Macht“ gesprüht. (Conny ist der Name einer Antifaschistin, die nach einem Angriff von rechtsradikalen Skinheads auf ein Jugendzentrum in Göttingen von der Polizei auf eine dicht befahrene Straße gejagt wurde und dabei zu Tode kam). Ähnliche Sprüche finden sich auch am Schulzentrum Sebastopol.
Rechtsradikale stürmen den „Knallkopp“. Eine Kneipe in der häufig Punks verkehren. Es kommt zu einer Schlägerei.

März 1990
Flugblätter von Faschisten an der Universität. „Frauen sollen nicht studieren, sondern die Beine breit machen…“
Erstmals wird die Tür vom Frauenarchiv eingetreten.
Sprühereien am Antifa-Cafe.
Acht Pflastersteine zerstören nachts die Fenster des Cafe Mano Negras. Als Visitenkarte hinterlassen die Faschisten einen Aufkleber der FAP.

Mai 1990
Nachdem die Republikaner ihren Wahlkampfauftritt absagten kommt es zu schweren Körperverletzungen. Ein Nazi-Skinhead traktierte eine Antifaschistin mit einer Eisenstange und fügte  ihr eine Kopfverletzung zu. Auf dem Parkplatz hinter der Uni-Bücherei wird ein junger Ausländer von Deutschen mit einem Baseballschläger fürchterlich zusammengeschlagen.

Juni 1990
Am 16. Juni kommt es auf einer Fete des Stadtschülerrates in der Halle Gartlage zu einem Angriff von ca. 40 faschistischen Hooligans gegen die BesucherInnen der Fete, in deren Verlauf etwa 40 Menschen verletzt wurden. Die von den Ordnungskräften gerufene Polizei interessierte sich nicht für die Hooligans sondern ermittelt gegen einen Ordner wegen des Besitzes einer Gaspistole

Juli/August 1990
Im Herbst fand in Osnabrück eine Bundesversammlung der Zivildienstleistenden im Haus der Jugend statt. Rechtsradikale Skins lauerten solange bis sie einen einzelnen ZDL’er packen konnten und schlugen ihn krankenhausreif.

September 1990
Mehrere Fenster des Frauenarchivs werden eingeschlagen. Danach wurden die Räumlichkeiten verwüstet.

November 1990
Mitte November befestigen Nazi-Skinheads einen in Runenschrift angefertigten Drohbrief: „Irgendwann werden wir siegen und werden euch rote Schweine kriegen“ Unterzeichnet ist der Brief mit „White Power“. Abends tauchen ca. 20 Nazi-Skinheads vor dem Antifa-Cafe auf und wollen bewaffnet mit Eisenstangen und Baseballschlägern eindringen.

Dezember 1990
Immer wieder werden in der in der Alten  Münze Scheiben eingeworfen. Ziel ist immer das Antifa Cafe und das daneben befindliche Gen-Archiv. Als Bekenntnis hinterlassen Faschisten Aufkleber der FAP und der Nationalen Front.

Januar 1991
Es häufen sich Sachbeschädigungen an der Alten Münze. Immer wieder werden Scheiben eingeworfen. Außerdem tauchen zwei mit Morddrohungen versehene Drohbriefe auf. Mit selbstbebauten Sprengsätzen versuchen die drei mal AntifaschistInnen einzuschüchtern.

Februar 1991
Wieder Einbruch ins Frauenreferat. Es werden Scheiben eingeworfen und Regale ausgeräumt.

März 1991
Am 17. März werfen Faschisten die Scheiben der Alten Münze mit Pflastersteinen ein und werfen Nazi-Propaganda in den Briefkasten

Am 24. März ziehen ca. 20 Hooligans nach einem Spiel des VFL gegen Münster an der Alten Münze vorbei. Bei einem Versuch ins Haus einzudringen zerstören sie mehrere Scheiben. Am nächsten Morgen zerstören Hooligans die neuen Scheiben mit Baseballschlägern und Eisenstangen.