Skip to content


Carlo – Es reicht! Schluss mit Lustig!

Mal wieder bietet Carlo Korte [carlos-konzerte.de] aus Osnabrück rechten Bands und rechtem Publikum Raum für ihr verachtendes Treiben.

Bereits zum dritten Mal in diesem Jahr organisiert Carlo Korte ein rechtes bzw. rechtsoffenes Konzert in Osnabrück. Nachdem im April die Band Indecent Exposure im Osnabrücker Club N8 eingeladen wurde (1) und im Juli die Band Headcase auftreten sollte (2), findet am 13. November in der Halle Gartlage erneut ein rechtes Konzert durch Korte statt. Dieses mal ist es die Band Freiwild aus Südtirol. Die Band selbst distanziert sich absolut scheinheilig und rein aus Marketingzwecken von der rechten Szene. Wohl aber nicht von ihrem eigenen Publikum. Fast immer können und konnten Beobachter der vergangenen Konzerte von Freiwild Nazis auf deren Konzerte feststellen. Dabei handelt es sich meist um einschlägig bekannte und offen auftretende Nazis. So zum Beispiel geschehen in Hannover am 2. November und am 3. November in Lübeck, wo Nazis ungestört mitfeiern konnten. Eine glaubwürdige Distanzierung sieht anders aus. Genauso unglaubwürdig wie der Austritt des Sängers Philipp Burgeraus der rechts-konservativen Partei „die Freiheitlichen“. Das Programm der Freiheitlichen liest sich so wie das von jeder anderen rechten Partei. Hier ein Auszug:

1.Südtirol zuerst! Einwanderung stoppen, Heimat schützen! Sofortige Ausweisung von ausländischen Straftätern und illegalen Zuwanderern! Vernünftige und ordentliche Einwanderungsregelung!
2.Europaregion Tirol! Aufrechterhaltung des ethnischen Proporzes! Stärkung der Tiroler Identität!
3. Mit der Jugend reden statt über sie schimpfen! Keine Gnade für Kinderschänder und Drogenhändler! Wählen ab 16 auf Gemeindeebene! Keine Benachteiligung der Jugend bei Sozialleistungen!
4.Schutz der Natur, Schutz der Umwelt! Förderung alternativer Energiequellen! Erhalt der historisch gewachsenen Dörfer!
5.NEIN zum EU-Beitritt der Türkei! Schutz einer Islamisierung Südtirols und Europas! NEIN zu Moscheen! Erhalt der abendländischen Identität, welche das Fundament unserer Gesellschaft darstellt!
6.Angemessene Allgemeinbildung! Entpolitisierung der Schulen! NEIN zu interethnischen und multikulturellen Bildungsprojekten!
7.Förderung der traditionallen Familie und Verbesserung ihrer Lebensbedingungen! Geburtenförderung statt Zuwanderung!

„>Nachdem im vergangenen Jahr bekannt wurde, dass die Band auf einem Konzert der Freiheitlichen auftreten sollte, ist Burger, durch Druck des damaligen Managements, kurz darauf aus der Partei ausgetreten. Burger hat sich aber nie von dem Programm der Partei distanziert, sondern sympathisiert immer noch offen mit den rassistischen, nationalistischen und patriotischen Inhalten. Eine weiter vorhandene Nähe zu den Inhalten der Partei lässt sich z.B. durch das Lied „Südtirol Heimatland“ vermuten. In dem Lied heisst es:

„Südtirol, wir tragen deine Fahne,
denn du bist das schönste Land der Welt,
Südtirol, sind stolze Söhne von dir,
unser Heimatland, wir geben dich niemehr her.
Südtirol, deinen Brüdern entrissen,
schreit es hinaus, daß es alle wissen,
Südtirol, du bist noch nicht verlorn,
in der Hölle sollen deine Feinde schmorn.“

Neben Freiwild tritt am 13. November in Osnabrück weiter die Band Enkelz auf. Dieses ist eine Coverband der Böhsen Onkelz. Auf die Hintergründe und die rechte Vergangenheit der Böhsen Onkelz möchten wir hier nicht weiter eingehen. Wir stellen aber rechtspolitische Parallelen einiger Bandmitglieder zu den Enkelz fest. Fakt ist, dass sich auf Konzerten der Enkelz ungestört Nazis bewegen können und dürfen. Die Enkelz sind zuletzt in Osnabrück Ende 2007 im N8 aufgetreten. Auch dort konnte festgestellt werden, dass Nazis mit rechten Symbolen, Tattoos und rechten Meinungen nicht zur Minderheit gehörten. 2005 kam es nach einem Konzert im N8 zu Flaschenwürfen und Übergriffen auf einen Wagenplatz in Osnabrück.

Und es war nicht irgendein Konzert – es war ein Konzert einer Onkelz Coverband. Es ist sehr davon auszugehen, dass ein solches Publikum auch bei dem kommenden Konzert von Freiwild und Enkelz anzutreffen ist. Und Carlo Korte lässt sie machen!

Durch antifaschistisches Engagement und den öffentlichen Druck auf Korte wurde bei dem geplanten Konzert mit u.a. Headcase wurde diese Band ausgeladen. „Um die Lage zu beruhigen […]“, schrieb Korte in einer erzwungenen Stellungnahme, hat er damals die Band ausgeladen. Angst hatte er wohl eher um seinen Ruf. Doch er kann machen was er will – er bietet genug Argumente um seinen „guten“ Ruf auch weiterhin in Frage zu stellen. Er schrieb weiter: „Es wird mit Sicherheit […] kein rechtsgerichtetes Publikum da sein“. Auch das stimmt nicht mit der Realität überein. Selbstverständlich waren auch bei diesem Konzert bekannte Nazis anwesend und haben mitgefeiert. Also mal wieder eine reine Schutzbehauptung von Korte.

Doch die genannten Konzerte im April, Juni und auch das kommende waren und werden nur durch das zur Verfügungstellen von geeigneten Räumlichkeiten möglich. Dass im N8 grenzwertige Konzerte stattfinden können sollte allgemein bekannt sein. Doch dass erneut die Stadt Osnabrück als Betreiber der Halle Gartlage ihren Raum für rechte Konzerte zur Verfügung stellt, ist in dieser hoch bejubelten Friedensstadt sehr erstaunlich. Wir unterstellen der Stadt Osnabrück bei der Vergabe keine Absicht. Wir unterstellen ihr aber ausschließlich kommerzielles Interesse ohne sich im Vorfeld über die Nutzer  und Nutzung ihrer Räumlichkeiten Gedanken zu machen. Diese Woche findet auf dem Gelände der Halle Gartlage der Osnabrücker Jahrmarkt statt. Ein Fest für die ganze Familie. Toll! Was doch für ein harmonischer Ort an dem eine Woche später Nazis Raum zum Feiern bekommen. Uns ist es wichtig, dass die Öffentlichkeit von dem Problem „Carlo Korte Konzerte“ und der Naivität der Stadt erfährt. Aus diesem Grund beginnt ab sofort eine öffentlichkeitswirksame Kampagne gegen das Konzert und gegen weitere rechtsoffene Konzerte in Osnabrück, durch wen diese auch immer organisiert oder toleriert werden.

„>Es darf nicht passieren, dass Nazis ungestört feiern können und ihnen dafür auch noch (städtischer) Raum zur Verfügung gestellt wird. Nicht in Osnabrück oder anderswo.
Da Carlo Korte und die Stadt Osnabrück dieses anscheinend nicht verstanden haben, rufen wir alle Menschen und Gruppen auf selbst durch vielfältige und kreative Aktionen Initiative zu ergreifen!

Wir rufen alle Veranstaltungsorte und Bands auf, politische Verantwortung zu übernehmen statt rein kommerzielle Interessen in den Vordergrund zu stellen.

Wir rufen alle potentiellen Besucher von Carlo Kortes Konzerte ebenfalls politische Verantwortung zu übernehmen statt sich auf den stumpfen Konsum zu beschränken.

Kein Raum für Nazis!

Osnabrück, den 6. November 2009
Svenja Drews (bpkm@gmx.de)

Derzeit unterstützen diesen Aufruf:
Jugendantifa Kreis Osnabrück [JAKO], Antifaschistische Aktion Osnabrück [AAOS], Jugendantifa Kreis Steinfurt [JAKST], Hochschulinitiative Antifaschismus der Universität Osnabrück, Osnabrücker Bündnis für politisch korrekte Musikkultur

(1) http://www.antifa-os.de/ – Texte und Co
(2)http://media.de.indymedia.org/media/2009/06//252795.pdf