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Stellungnahme der [AAOS] zur Verbotsverfügung der Stadt Osnabrück zum Auftritt von Johnny Mauser beim Fight Fascism Konzert

Letzte Woche hat die Stadt Osnabrück eine Verbotsverfügung gegen Johnny Mauser erlassen. Ihm wird, unter Androhung von 1000 Euro Strafe, untersagt das Lied „Flora bleibt“ zu spielen und das dazugehörige Album anzubieten. „Flora bleibt“ wurde von der Bundesprüfstelle als jugendgefährdend indiziert und ist seitdem für minderjährige tabu. Ob staatliche Verbote erfolgsversprechend sind, haben wir im Ankündigungstext des Konzertes bereits erläutert bzw. angeschnitten und möchten aber dennoch ein paar Zeilen zur Verbotsverfügung veröffentlichen.

Hey Stadt! – Warum kümmert ihr euch nicht um Sachen die ihr wirklich gut könnt? Wie Blumengießen oder Müll einsammeln? Oder dem Vergeben irgendwelcher Geld-Prämien an euch selbst? Oder mit der Schikane des Ordnungsamtes gegenüber der Punk- oder Obdachlosenszene in der Fußgängerzone? All das macht ihr mit „Bravour“! Warum seht ihr euch jetzt plötzlich als Musik-Versteher_in und mischt euch in die Autonomie selbstverwalteter sozio-kultureller Zentren und die Musik engagierter Menschen ein? Warum plötzlich so ein Interesse an Musik?
Als die rechts offene Band Frei.Wild! in eurer Halle Gartlage vor 2000 Menschen offen nationalistische Texte gesungen hat und deren Besucher_innen Parolen gerufen haben, die wir sonst nur von Nazidemos kennen, hat euch das nicht interessiert; oder wenn homophobe und sexistische Rapper wie Fler oder Kollegah in Osnabrück Raum und Akzeptanz finden, stört euch das auch nicht; oder wenn die rechtsoffene grauzonen Band Krawallbrüder heute am 8. November im Rosenhof auftritt und dutzende Nazis im Publikum stehen werden, stört euch das auch nicht!

Wir, als Organisator_innen des Fight Fascism Konzertes, nehmen die 5-seitige Verbotsverfügung sportlich und sehen sie auch als Anerkennung für unsere Arbeit. Was wir allerdings nicht akzeptieren können ist, dass alleine die Verbotsverfügung Johnny Mauser bereits 150 Euro kosten soll, ohne dass er auch nur einen Schritt nach Osnabrück gemacht hat. Wir begrüßen Mausers Vorgehen gegen diesen Kostenbescheid. Wenn das SubstAnZ am Samstag so richtig rappel voll wird, werden sicherlich auch ein paar Groschen in dieses Verfahren fließen können.

Zuletzt bedanken wir uns auch bei dem Verfassungsschutz für die Werbung für Feine Sahne Fischfilet als gefährlichste Band Mecklenburg-Vorpommerns und so auch für die Werbung für das Konzert am Samstag. Weiter bedanken wir uns jetzt bei der Stadt Osnabrück für die mindestens 50 Menschen die extra kommen werden um sich gegenüber Johnny Mauser solidarisch zu zeigen.