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Gegen rassistische Hetze in Berlin, Duisburg, Bramsche-Hesepe und anderswo!

Uns platzt der Kragen!
Gegen rassistische Hetze in Berlin, Duisburg, Bramsche-Hesepe und anderswo!

Die derzeitige Situation für Flüchtlinge in Deutschland lässt uns wütend und sprachlos zugleich werden. Während die Bilder, die uns aus Berlin-Hellersdorf erreichen, uns an die Anfänge der Lichtenhagener Pogrome von vor 21 Jahren erinnern und die Hetze gegen ein von Sinti und Roma bewohntes Haus in Duisburg immer mehr bedrohliche Zustände annimmt, erleben die Flüchtlinge in Bramsche-Hesepe (Landkreis Osnabrück) einmal mehr was es bedeutet, wenn dieses beschissene Land meint: „Zu Gast bei Freunden“.
In fast allen Ecken dieser Welt herrscht Krieg oder dieser steht unmittelbar bevor. Wohlhabende  Nationen und besonders ein führender Rüstungsexporteur wie Deutschland sind an den Situationen nicht unschuldig und profitieren am Leid anderer Menschen. Das Menschen aus Angst, Hilfe und Unterkunft in nicht bedrohten Ländern suchen ist eine logische Konsequenz und ganz besonders Deutschland sollte sich erinnern. Jede/r würde es genauso machen!

Uns ist klar, dass die Bedrohungslage der Flüchtlingsunterkünfte in Berlin oder Duisburg nur exemplarisch für den alltäglichen Rassismus der Mitte steht, dass sich aber das Osnabrücker Land so schnell in diese Aufzählung einreiht, hat auch uns überrascht. Worum geht’s?

Am Mittwoch, den 21. August 2013 berichtete der NDR[1] und erstaunlicher Weise sogar die Neue Osnabrücker Zeitung[2] über eine Maßnahme mit der sich mehrere Geschäfte in Bramsche-Hesepe vor angeblichen und unbestätigt gestiegenen Diebstählen schützen möchten. Speziell wird hier der NP-Markt und der Sonderpostenmarkt Thomas Phillipps erwähnt. Bei Thomas Phillipps hängt ein mehrsprachiges Schild an der Tür welches „EU Bürger herzlich Willkommen“ heisst. Selbstverständlich lässt es den Umkehrschluss zu, dass nicht EU-Bürger unerwünscht sind und zielt damit auf die ein paar hundert Meter entfernt untergebrachten Flüchtlinge im Abschiebelager Bramsche-Hesepe. Außerdem hat das Unternehmen zwei Wachleute der Firma Wachschutz Schomaker aus Melle vor der Tür postiert. Die draußen stehenden Wachleute können  so natürlich keinen Ladendiebstahl verhindern, sondern sollen zwischen gewünschten und unerwünschten Kunden selektieren.

Wir sind fassungslos wie offen auch hier Rassismus praktiziert wird und hoffen, dass es für die beteiligten Firmen ein dickes Eigentor war. Nicht nur die negative Berichterstattung und die juristische Aufarbeitung wird den Unternehmen teuer zu stehen kommen, sondern auch der jetzt erforderliche 24-Stunden Objektschutz aller 240 Thomas Phillipps Filialen[3] und der Firmenzentrale[4] in Bissendorf bei Osnabrück wird sicherlich teurer als ein paar nichtbezahlter Kaugummis.

Solidarität mit allen geflüchteten Menschen!
Solidarität muss praktisch werden!

Antifaschistische Aktion Osnabrück [AAOS]
22. August 2013


[1] http://www.ndr.de/regional/niedersachsen/emsland/fluechtlinge389.html
[2] http://www.noz.de/lokales/74157990/geruechte-um-aufnahmelager-hesepe
[3] http://www.thomas-philipps.de/index.php?option=com_content&view=article&id=304&Itemid=2
[4] http://www.thomas-philipps.de/index.php?option=com_content&view=article&id=5&Itemid=37

Posted in 2013, Berichte über Ereignisse mit rechtem Hintergrund, Pressemitteilungen der [AAOS].


One Response

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  1. [AAOS] says

    Tageschau.de berichtet über Bramsche-Hesepe
    http://www.tagesschau.de/inland/diskriminierung108.html