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2003

25. Januar 2003 | Geplanter Angriff auf Antifa-Demo endet mit Flugblattverteilaktion und Übergriff
Zwei Tage vor dem Jahrestag der Befreiung von Auschwitz, findet eine antifaschistische Demonstration unter dem Motto „Nie Wieder Faschismus! Gegen Antisemitismus, völkischen Nationalismus, Rassismus und Antiziganismus! Weg mit dem ‚Nationalen Widerstand Osnabrücker-Land‘ (NWOSL)!“ organisiert vom Antifaschistischen Netzwerk Münster- und Osnabrücker Land statt. Zeitgleich versammeln sich ca. 40 Nazis am NPD-Zentrum um die Demonstration anzugreifen. Allerdings entscheiden sich diese, aufgrund der hohen Teilnehmer_innenzahl von ca. 350 Personen während der Demonstration, „nur“ faschistische Propaganda in der Innenstadt von Osnabrück zu verteilen. Danach teilt sich der Tross von elf Autos auf, die eine Hälfte fährt zurück zum NPD-Zentrum, die andere fährt Richtung AZ-Wagenplatz*, dreht aber von Polizeiautos eingeschüchtert um.

Kurze Zeit nach der Demonstration klingeln vier Nazis bei einem Demonstrationsteilnehmer in Lengerich an der Wohnungstür und stürmen, als dieser öffnet, hinein und schlagen ihn zusammen.

09. Februar 2003 | DVU*-Bus fährt zu einer Veranstaltung mit Gerhard Frey
An diesem Sonntagmorgen fährt ein Kleinbus, gesponsert von der Deutschen Volksunion vom Osnabrücker Hauptbahnhof zu einem Vortrag mit dem „DVU-Chef“ Dr. Frey in Rotenburg bei Bremen ab. Etwa. 20 Menschen, die gegen die Abfahrt des Busses demonstrieren wollen, werden von der Polizei im Vorhinein abgefangen, kontrolliert und mit Platzverweisen belegt. Allerdings nehmen nur zwei Personen, inklusive Busfahrer, die Busreise von Osnabrück in Anspruch.

14. Februar 2003 | Veranstaltung mit Jürgen Schwab im NPD-Zentrum
An diesem Abend hält Jürgen Schwab, Mitglied der NPD, sowie der parteieigenen Arbeitsgruppe „Volk und Staat“, Redakteur der Deutschen Stimme und Herausgeber mehrerer Bücher, einen Vortrag über das Thema „Volksstaat statt Weltherrschaft“ im NPD-Zentrum am Harderberg. Ein Großaufgebot der Polizei erstickt, unter anderem auch durch eine Straßensperre, Proteste gegen die Saalkundgebung schon im Ansatz.

01. März 2003 | Ossensamstag: Osnabrück, nationalbefreite Zone?
Auch an diesem Ossensamstag versammeln sich wieder Faschist_innen (ca. 50) am Harmannsbrunnen in Osnabrück, zwei von ihnen in Ku-Klux-Klan-Outfit, die Mehrzahl allerdings „unverkleidet“ und schon von weitem als Nazi-Skins zu erkennen. Die Polizei ist massiv präsent und verteilt Platzverweise an alternativ aussehende Jugendliche mit der Begründung, dass die Faschist_innen schon eher am Harmannsbrunnen gewesen seien und die Jugendlichen die Nazis durch ihr Aussehen provozieren würden. Somit schafft die Polizei wieder einmal Freiräume für Faschist_innen und ermöglicht diesen ungestört zu feiern, während dieser Bereich für andere Menschen zur „no-go-area“ wird. Zu Rangeleien zwischen der Polizei und den Nazis kommt es erst nach Ende des Umzuges, als einige von ihnen einen dunkelhäutigen Jugendlichen attackieren wollen. Aber auch dies nimmt die Polizei nicht zum Anlass gegen die Gruppe vorzugehen, obwohl schon vorher immer wieder Pöbeleien von den Nazis ausgingen. Außer einigen Jugendlichen, die ihre Empörung äußern, stört sich niemand an dem Auftreten der Faschist_innen. Die Polizei bemüht sich lediglich die beiden Gruppen auseinander zu halten. Gegen frühen Nachmittag bricht ein Teil der Nazis, zeitweise rechtsextreme Parolen skandierend, von der Polizei begleitet zu der einschlägig als Treffpunkt von Nazis und rechten Hooligans bekannten Kneipe in der Johannisstraße auf, um dort den Tag ausklingen zu lassen. Von den Nazis, die sich vor der Kneipe aufhalten, gehen im Laufe des Tages noch mehrere Pöbeleien gegen Passant_innen aus.

22. März 2003 | Nazikonzert fällt aus
An diesem Samstagabend wollte die rechte Hooliganband Kategorie C (polizeiliche Bezeichnung von Gewalttäter_innen bei Fußballspielen) in Hagen a.T.W. auftreten. Da der Termin und der ungefähre Ort antifaschistischen Gruppen bekannt war, konnte die betroffene Gaststätte über den Zweck der Vermietung ihres Saales informiert werden, worauf die Wirtschaft umgehend dem Veranstalter das Mietverhältnis kündigte.

29. März 2003 | Nazis nutzen Friedenskette für Propaganda
Mitglieder_innen der NPD, sowie des NWOSL reihten sich in die Friedenskette zwischen Münster und Osnabrück gegen den Irak-Krieg ein. In Lengerich an der Ladberger Straße versuchten sie den Schulterschluss mit den Friedensaktivist_innen, um so ihre menschenverachtende Propaganda weiter zu streuen.

20. April 2003 | Nazis feiern Führergeburtstag
In Holte (nähe Bissendorf) veranstalten der NWOSL und der NPD-Kreisverband Osnabrück ein “Osterfeuer”, an dem nach eigenen Angaben 40 Faschist_innen teilnehmen, um den Geburtstag von Adolf Hitler „gebührend“ zu begehen.

01. Mai 2003 | Faschisten aus Osnabrück und Umland nehmen an dem Naziaufmarsch in Berlin teil.
Diesmal werden sie von dem Busunternehmen Steinbrecher aus Melle befördert.

02./03. Mai 2003 | Nazi-Konzerte
An diesem Wochenende veranstaltet der NWOSL gleich zwei Konzerte in der Kneipe „Roadrunner“ bei Bramsche. Nach eigenen Angaben besuchen am Freitag, den 2. Mai, über 100 Nazis den Auftritt von den faschistischen Bands Thekenschlag, Kommando Ost, Reichswehr und Weapon Hate. Am Samstag, den 3. Mai, sollen 60 Personen an dem Gastspiel von Teretorium und Sleipnir zugegen sein. An beiden Tagen sind die Veranstaltungen durch ein massives Polizeiaufgebot geschützt. Interessant ist, dass an besagtem Freitag ein Punkfestival in Osnabrück polizeilich aufgelöst wird, wohingegen die Nazis ungestört feiern können.

08. Mai 2003 | NWOSL kleistert faschistische Plakate
Zum 8. Mai klebt der NWOSL in Osnabrück Plakate, auf denen der 8. Mai 1945, an dem der Nazi-Faschismus militärisch zerschlagen wurde und somit der 2. Weltkrieg endete, als Verbrechen an „den Deutschen“ diffamiert wird.

25. Mai 2003 | Teile der Osnabrücker Nazi-Szene lassen sich auf dem Naziaufmarsch in Hannover blicken.

21. Juni 2003 | Sommersonnenwendefeier
In der Nähe von Diepholz feiern Faschist_innen unter anderem aus Minden, Osnabrück und Münster die Sommersonnenwende.

02. August 2003 | Veranstaltung mit Günter Deckert
An diesem Samstagabend referiert der ehemalige NPD-Vorsitzenden Günter Deckert im NPD-Zentrum über die “EU-Osterweiterung und die Folgen für Deutschland”.

09. August 2003 | Nazis nehmen am “Pressefest” in Meerane teil
Nazis aus Osnabrück fahren mit einem Bus aus Ostwestfalen nach Meerane in Sachsen zum “Pressefest” des NPD-Verlags “Deutsche Stimme”. Neben Buchvorstellungen, Podiumsdiskussionen mit Bundes-weiten und Internationalen Nazi-Kadern, wird den 2500-3500 Faschist-_innen  auch der Auftritt von Nazibands und Liedermachern geboten.

07. September 2003 | Liederabend im NPD-Zentrum
Der Faschist und Liedermacher Jörg Hähnel tritt an diesem Abend im NPD-Zentrum auf.

08. September 2003 | Flugblattverteilaktion
Der NWOSL und die NPD-Osnabrück verteilen nach eigener Angabe über 1.000 Flugblätter in der Osnabrücker Innenstadt und in Georgsmarienhütte.

26. – 27. September 2003 | Nazi-Übergriffe auf der Kirmes in Kloster Oesede
Wieder einmal kommt es am Wochenende auf der Oeseder Kirmes zu Pöbeleien und Übergriffen von Nazis.

27.September 2003 | Protest gegen die “Wehrmachtsaustellung” in Dortmund
Nazis aus Osnabrück beteiligen sich an einer Kundgebung gegen die so genannte Wehrmachtsausstellung in Dortmund.

04. Oktober 2003 | Nazis randalieren in Metelen
Mehrere Nazis, unter anderem aus Osnabrück, bedrohen und attackieren Menschen in Metelen (Kreis Steinfurt), des Weiteren verkleben sie NPD-Aufkleber an diesem Samstagabend. Die Faschist_innen führen verschiedene Waffen wie Springmesser und Totschläger mit sich. Die Polizei ermittelt wegen Verstoß gegen das Waffengesetz, Beleidigung und Körper-verletzung.

01. November 2003 | Hakenkreuze an Hauswände geschmiert
In der sogenannten Halloween-Nacht passieren verschiedenste unpo-litische Sachbeschädigungen an Autos und Häusern in GM-Hütte. Allerdings werden auch Hakenkreuze an Häuserwände gesprüht.

17. November 2003 | Nazis legen Kränze in Bramsche nieder
Am Volkstrauertag beteiligen sich 12 Nazis unter anderem der NWOSL, sowie die NPD-Kreisverbände Osnabrück, Münster und Steinfurt an dem Gedenken am Nowotny-Denkmal. Sie legen zwei Kränze nieder und halten antisemitische, nationalistische und revanchistische Reden, in denen sie die deutschen Soldaten aus den zwei Weltkriegen als Helden verehren.