Jedes Jahr laufen fundamentalistische Christ*innen durch Münster. Mit weißen Holzkreuzen bewaffnet beten sie gegen Schwangerschaftsabbrüche, Verhütung, Sex vor der Ehe, Homosexualität und wogegen Menschen fundamentalistischer Ausrichtung sonst noch so sind. Dieser von „europrolife“ organisierte Gebetszug findet dieses Jahr am 22. März statt. Auf den ersten Blick mag der Gebetszug den Eindruck einer skurrilen Veranstaltung erwecken. Die Kreuzeträger*innen erscheinen manchen als gesellschaftlich nicht ernst zu nehmende Minderheit. Tatsächlich ist die Bewegung, die hinter Veranstaltungen wie „1000 Kreuze für das Leben“ steht, aber keine extreme und isolierte Randerscheinung, sondern Teil einer breiteren gesellschaftlichen Entwicklung. Die antiemanzipatorischen und reaktionären Inhalte, für die die Kreuzträger*innen auf die Straße gehen, finden sich in ähnlicher Weise auch im gesellschaftlichen und politischen Mainstream, in den sogenannten bürgerlichen Parteien und zum Teil auch in der extremen Rechten.
Informationsveranstaltung am Dienstag, den 4. März 2014 um 19 Uhr @ SubstAnZ, Frankenstraße 25a, Osnabrück