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Auswertung der NPD Kundgebung am 16. August 2013 in Osnabrück

Auswertung der NPD Kundgebung am 16. August 2013 in Osnabrück

Für Freitag, den 16. August 2013, kündigte die NPD im Rahmen ihrer Deutschlandtour auch einen Besuch in Osnabrück an. Bei der Deutschlandtour handelt es sich um etwa 60minütige Rede- und Musikbeiträge in unterschiedlichen Städten. Die Auswertung der Kundgebung in Osnabrück wird mangels Relevanz nur sehr kurz ausfallen.

Schon eine Stunde vor Kundgebungsbeginn glich der Bahnhofsvorplatz einem polizeilichen Sperrgebiet. Der zugeteilte Kundgebungsplatz der Nazis war durch Reihen von Hamburger Gittern und zwei Polizei-Hundertschaften abgeriegelt. Gegen 9.20 Uhr erreichte der angemietete LKW, den die NPD wohl selbstironisch als Flaggschiff bezeichnet, den Bahnhof. Dort befanden sich bereits etwa 100 Gegendemonstrant_innen aus fast allen politischen Spektren um den Nazis den Empfang so ungemütlich wie nur möglich zu gestalten. Nach dem Aufbau der Kundgebung und dem inzwischen auf etwa 200 Personen angestiegenen Gegenprotest begann gegen 9.40 Uhr der erste Redebeitrag. Überbrückt wurde die rassistische Hetze verschiedener Redner durch fast nicht auszuhaltende Musik. Wenigstens den Nazis und einigen Personen des Osnabrücker Staatsschutzes hat die Musikauswahl gefallen – sie wurden schunkelnd und den Takt mitwippend beobachtet. Schön, dass die Nazis wenigstens den Geschmack der Osnabrücker Polizei getroffen haben. Eine Stunde später war der Spuk für Osnabrück auch schon vorbei und der braune Konvoi verließ Osnabrück in Richtung Hamm, wo ab 14 Uhr das gleiche Schauspiel stattfinden sollte.

Fazit: 200 Menschen an einem Freitagmorgen mobilisieren zu können war schon ganz okay. Aber es geht noch besser. Vor allem war die Gegenkundgebung ordentlich laut und hat es den Nazis ziemlich  schwer gemacht. Möglicherweise ist die wissentliche Nichtberichterstattung der Neuen Osnabrücker Zeitung Mitschuld daran. Erst gegen 10 Uhr am Kundgebungstag erschien online ein herzloser Artikel zur Kundgebung. Menschen, die erst dann von einer Nazi Kundgebung in Osnabrück erfahren haben, haben den Bahnhof vor Ende nicht mehr pünktlich erreicht. Eine Zeitung mit Monopolstellung sollte sich ihrer politischen und gesellschaftlichen Verantwortung bewusst werden. Aber warum ärgert uns das eigentlich noch?!

Antifaschistische Aktion Osnabrück [AAOS]
Osnabrück, den 21. August 2013