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NOZ: Rassismus-Vorwurf schlägt hohe Wellen

NOZ-5.12.2012Rassismus-Vorwurf schlägt hohe Wellen

Alando-Türsteher in der Kritik

Osnabrück. Der Rassismus-Vorwurf gegen einen Türsteher des Alando Palais hat im Internet eine lebhafte Debatte ausgelöst. Spontan gründete sich eine Facebook-Gruppe „Gegen Diskriminierung im Alando“.Noz.de-Leser berichten von ähnlichen Vorfällen: Junge Leute mit Migrationshintergrund oder dunkler Hautfarbe sollen vor den Türen abgewiesen worden sein. Akira Itatsu aus Japan zum Beispiel wollte mit Freunden die Diskothek besuchen: „Der Grund, warum wir nicht reingekommen sind, war, weil wir Ausländer waren. Ein Türsteher ergänzte sogar, dass wir problemlos hätten eintreten können, wenn wir eine deutsche Begleitung gehabt hätten, obwohl wir alle Deutsch sprechen und uns Lederschuhe angezogen hatten.“
Es gibt auch andere Erfahrungen. Diyar G. schreibt auf der Facebook-Seite der NOZ: .„Ich habe ebenfalls Migrationshintergrund, dennoch hatte ich nie Probleme, da reinzukommen.“Auslöser der neuen Debatte ist die Anzeige des Jurastudenten Ricardo Mitogo, der einem Türsteher vorwirft, ihn wegen seiner dunklen Hautfarbe abgewiesen zu haben. Alando-Betreiber Frederik Heede wollte zu den Vorwürfen nicht Stellung nehmen. Er sagte nur, der Fall sei „an den Haaren herbeigezogen“.
Das Alando achtet nach eigenen Angaben darauf, eine gut gemischte Gästestruktur zu haben. Dazu gehören etwa ein hoher Frauenanteil und ein begrenzter Anteil von Ausländern. Das ist die Vorgabe. Die Auswahl an der Tür treffen die Türsteher. In früheren Fällen hatte Heede die Ausweiskontrollen so begründet: Sie dienten dazu, mit den Gästen ins Gespräch zu kommen. Alkoholisierte oder aggressive Gäste ließen sich so leichter erkennen.
Schon seit seiner Gründung steht das Alando Palais wegen seiner Auswahl-Praxis in der Kritik. Als 2004 polnische Studentinnen mit ihrem Fall an die Öffentlichkeit gingen, schaltete sich die Stadt Osnabrück ein. Der damalige Oberbürgermeister Hans-Jürgen Fip und die frühere Leiterin des Büros für Friedenskultur, Margret Poggemeier, baten zu einem klärenden Gespräch ins Rathaus. Ein Ergebnis war: Das Alando veranstaltete während der darauf folgenden interkulturellen Wochen einen „Ball der Nationen“.

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